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Los 187

Die neun Dralha-Brüder - Gungarvaa / „Kangdzä“ - Opfergaben-Thangka

Schätzpreis:

500 € - 800 €

Zuschlagspreis:

1.000 €

Beschreibung:

Äußere Mongolei, 19. Jh.
17,5 x 14,5 cm R,.
Die Lehren der Dralha wurden von Padmasambhava aus Indien in Tibet eingeführt, sie wurden als Termas verborgen und später von Terton Rigzin Gö Shi Dem Pru Chen wiederentdeckt. Die Dralha-Brüder gelten als Emanationen Vajrapanis - der in der Mitte oben erscheint - und werden besonders in der Äußeren Mongolei verehrt, von denen dort sehr viele Bildnisse geschaffen wurden. Die mythischen Eltern der Dralha waren lHa rgod thog ´bebs und seine Gemahlin KLu mo dung skyong ma. Sie hatten gemeinsam neun Söhne. Sie leben in dem Himmelsraum über dem Berg Meru. Nach den Lehren wird den Dralhas nachgesagt sie seien wohlgeboren, stattlich, rechtschaffen und einsichtsvoll, wehrhaft und fähig alle Feinde zu überwinden. Die Dralhas haben die Fähigkeit Böses in Gutes zu verwandeln. Alle Dralhas haben eine weiße Körperfarbe und rote und weiße Strahlen gehen von ihrem Körper aus. Jeder von ihnen reitet ein Pferd mit einem juwelengeschmückten Sattel, und jeder trägt einen Helm aus „Himmelseisen“ (Meteoriteneisen), einen goldenen Panzer und lange schöne Stiefel. Die Pfeilköcher sind aus Tiger-, und die Köcher für die Bogen sind aus Leopardenhaut. An ihren Körpern haben sie ein Kristallschwert gebunden. Sie halten eine Peitsche aus solidem Bambus mit drei Knoten und einem geflochtenen Lederriemen. Inmitten des Brustpanzers der „Krieger“ befindet sich jeweils eine metallene Spiegelscheibe zum Schutz des Herzens, außerdem tragen sie Knieschutz. Über jedem Haupt der Dralha fliegt, als deren Gehilfen, ein schwarzer „eiserner“ Rabe und neben den Pferden folgt ein schwarzer Hund. Außerdem heißt es in den Lehrtexten: je ein sitzender Schneelöwe und ein Tiger schützt die linken und die rechten Schultern, und ein Bär und ein abscheuerregender Schneemensch folgt den Reitern. Wenn die Schützer eingeladen werden, um den Praktizierenden Hilfe zu leisten, muss geeigneter Raum geschaffen werden, und ein kleiner Tempel sollte erbaut werden. Opfergaben müssen bereitgestellt werden in Form von Speisen, Milchprodukten, Kostbarkeiten, den „Fünf kostbaren Schätzen“, wie Gold, Silber, Korallen, Türkise, und ein geschmücktes Pferd; Blumen; Medizin; Räucherwerk; lebende Tiere; Matten aus Tierhäuten vom Tiger, Leoparden und Bären und von einem abscheulichen Schneemenschen; dann auch Musikinstrumente; Waffen; ein Rad mit tausend Speichen; eine rotstrahlende Axt; ein Messer, Pfeil und Bogen; eine Steinschleuder mit neun Augen, und ein gelbes Lasso. All diese Opfergaben müssen zusammengetragen werden und zu einem geeigneten Platz in den Bergen gebracht werden. Wenn dann die neun Brüder erscheinen, richtet der Bittsteller seine Wünsche an sie, und ersucht sie dreimal am Tage und dreimal in der Nacht nach ihm zu sehen, und dass sie ihn, wohin auch immer er wünscht zu gehen, ihn zu beschützen - in der Dunkelheit, im Wasser, aber auch überall vor Krankheit, Feinden, bösen Geistern, Streit, Verleumdung, und Räubern, und dass sie ihm zu Erfolg verhelfen, bei all seinen Unternehmungen. Auch soll man die Dralhas auf die Dächer der Häuser einladen, die geschmückt sein sollen mit Gebetswimpeln und Bannern. Wenn die Dralhas eintreffen, soll man ihnen Speisen anbieten, aber sie essen kein Fleisch!Tempera und Gold auf Baumwollgewebe; originaler Holzschrein, zinnoberrot lackiert, Goldornamente.
Alte süddeutsche Privatsammlung, vor 2007 gesammelt
Literatur: Buddha in der Yurte, Buddhistische Kunst aus der Mongolei; II, Karin Meinert (Hrg.); München, 2011
Treasures of Tibetan Art; Collections of the Jacques Marchais Museums of Tibetan Art; Barbara Lipton & Nima Dorjee Ragnubs; New York/ Oxord, 1996:106
Altersspuren, etwas berieben